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Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

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trainee

Betatests

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1

Sonntag, 19. Oktober 2014, 17:23

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Hallo zusammen,

es gibt ja immer wieder Aufgaben, die nach Originalfahrplan erstellt werden. Und als User fragt man sich, weshalb man dann oft den Fahrplan nicht einhalten kann, weil die Zeiten zu knapp bemessen sind, oder umgekehrt, weshalb man ein paar Minuten zu früh an einem Bahnhof ankommt, auch wenn man nicht gerade schnell gefahren ist.

Frage: Stimmen die Entfernungen im MSTS immer mit den Entfernungen in der Wirklichkeit überein, oder gibt es da Abweichungen, weil halt der MSTS nicht immer die genauen Entfernungen nachstellen kann?
Gruß aus Regensburg,
Reinhard


Angelwingking

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2

Sonntag, 19. Oktober 2014, 19:52

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Hallo lieber Trainee,
meine Rede. Das ist ja auch eine Spiele-Simulaiton. Ich kenne auch keinen Zugfahrplan, wo "Ankunft 16:15:36 Uhr" steht. :D
Aufgaben, die sich nach realen Fahrplänen richtet müssen immer sehr genau getestet und angeglichen werde.
Ganz liebe Grüße,
Angela

Thommy Cortina

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3

Sonntag, 19. Oktober 2014, 20:11

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

...Grundsätzlich lässt sich nach orignial Fahrplan fahren - man muss jedoch berücksichtigen das die alten Pläne der Ep 3 u. 4 nicht nach der Fahrzeughöchstgeschwindigkeit berechnet sind - so fahren Personenzüge im 60er - Eilzüge im 80er und Schnellzüge im 100er oder 120er Plan - fahre viel nach alten original Kursbüchern - und Stelle immer wieder fest wieviel Zeit man doch früher hatte...

;)


Christian Wendt

Streckenbau

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4

Sonntag, 19. Oktober 2014, 20:17

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Das Problem beginnt schon, wenn man eine Strecke erstellen möchte. Baut man eine Strecke 1km lang im MSTS ist dieser Abschnitt im Original je nach Himmelrichtung kürzer oder länger. Ich habe es jetzt nicht mehr genau im Kopf. Aber hätte ich auf GR13 die Hektokilomtertafeln wirkt nach MSTS alle 200m gesetzt, würde ich in Bremen bei einer ganz anderen Kilometerangabe rauskommen. Da ich die Strecke in Nordost Richtung gebaut habe, musste ich immer ein paar Meter pro Tafel dazu geben, damit im nächsten Bahnhof auch der wirkliche Kilometer am Mast hängt, wie im Original. Vermessen habe ich das ganz einfach. Man nehme sich eine Führerstandsmitfahrt und schaue, nach wieviel Masten wieder eine Tafel kommt. Dann schaut man sich bei Google Earth, die Masten an und setzt entsprechend dort einen Marker. Dieser im Streckeneditor übertragen, ergibt dann den Standort der Tafel.

Daraus ergibt sich dann je nach Himmelsrichtung eine zum Original verkürzte oder verlängerte Strecke und daraus resultieren dann auch die Fahrzeitunterschiede. Grundsätzlich liegt das Problem daran, dass das Grundterrain des MSTS verzerrt dargestellt ist.
Christian Wendt



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Betatests

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5

Montag, 20. Oktober 2014, 00:27

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Hallo Christian,

danke für Deine fundierte und sachkundige und sehr informative Antwort. :top: Ich hatte mir schon so was Ähnliches gedacht, hätte es aber nicht begründen können.

Meine Frage hatte natürlich schon einen konkreten Anlass ( nein, nicht der Mecker eines Korinthenk....ers in einem anderen Forum, der herausgefunden hat, dass GR 13 4 km zu lang ist ), sondern ein anderer, seriöser, der aber hier nichts zur Sache tut.

Die Schlussfolgerung aus der verzerrten Darstellung einer Strecke im MSTS hat Angela schon genannt: Da hilft nur genaues Testen jeder Aufgabe, die nach Originalfahrplan gebaut wurde. Nötigenfalls muss halt dann der Aufgabenbauer den Fahrplan im Einzelfall der MSTS-Strecke anpassen, und nicht der DB die Schuld am zu straffen oder zu laxen Fahrplan geben. ;)

@Angela

die "krummen" Abfahrts- / Ankunftszeiten mancher Aufgaben kommen dann zustande, wenn man den Fahrplan nur automatisch berechnen lässt, ohne ihn danach in glatte Minuten umzuwandeln. Letzteres kann natürlich dann auch nochmal eine Fehlerquelle werden, wenn man zu knapp umwandelt. :)
Gruß aus Regensburg,
Reinhard


Achim Groteclaes

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6

Samstag, 25. Oktober 2014, 23:35

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

@ trainee
Nötigenfalls muss halt dann der Aufgabenbauer den Fahrplan im Einzelfall der MSTS-Strecke anpassen, ...
Tut er aber nicht !

Das Siegel "Aufgabe nach Original-Fahrplan" ist wohl eine Blauer Engel für Aufgaben, die signalisieren soll, dass jetzt Simulation auf Wirklichkeit trifft.
Weder den Autoren noch den Betatestern scheint dabei aufzufallen, dass diese Aufgaben Ziehharmonika-Fahrpläne haben, wenn die Distanzen der Bahnhöfe im MSTS und in der Realität nicht übereinstimmen.
Warum trotzdem immer wieder solche Aufgaben stolz präsentiert werden, ... ?(

Wie Christian bereits ausführte, scheint es schwierig zu sein, die tatsächlichen Distanzen im MSTS abzubilden.
Osnabrück (GR2) liegt deshalb wohl auch ca. 7km von Osnabrück (GR13) entfernt. Man könnte daher - z.B. für Leute, die in Osnabrück wohnen und arbeiten - einen Pendelverkehr einrichten. :rolleyes:
Gruß aus Köln
Achim

Christian Wendt

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7

Sonntag, 26. Oktober 2014, 12:32

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Osnabrück (GR2) liegt deshalb wohl auch ca. 7km von Osnabrück (GR13) entfernt.

Das hängt eher damit zusammen, das Ernst und Ulf damals kein GoogleEarth und Co zur Verfügung hatten. Ernst sagte mir mal, er hat die Strecke nach Landkarte gebaut und die Geraden und Kurven per Hand vermessen. Ich hatte beim Bau von GR13 das Ur-GR2 zu Grunde gelegt, dass Terrain durch Demex geschoben und Marker gesetzt. Ich wollte ein paar vorhandene Objekte weiterverwenden. Tja und da merkte ich, wie weit doch die GR2-Gleiselage von den gesetzten Markern abwich. Ich möchte Ernst und Ulf da aber keinen Vorwurf machen, das sie GR2 falsch bebaut haben. Zu der damaligen Zeit war es eine Leistung ohne GoogleEarth und Co. Ich spreche da aus Erfahrung, weil ich das Ur-GR6 (meine Freeware-Projekt) auch so gebaut habe.
Christian Wendt



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Achim Groteclaes

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 13:38

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

@ Christian Wendt

Ich finde, dass man mit diesen Unzulänglichkeiten im MSTS sehr gut leben kann.
Schwierig wird es nur, wenn man versucht, dies an Original-Fahrpläne anzuspengeln - wobei wir wieder beim Eingangsbeitrag wären.

Danke für die Einblicke in die Historie des Streckenbaus.
Gruß aus Köln
Achim

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Betatests

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9

Sonntag, 26. Oktober 2014, 13:40

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Hallo zusammen,

wenn ich mich da nochmal melde: mir ging es nicht um "Fehler" oder Genauigkeit der Leistung der Streckenbauer, sondern einzig und allein um die Aufgabenbauer, die sich halt nun mal auf die Gegebenheiten der vorhandenen Strecke einstellen müssen.

Wenn dann der Originalfahrplan der DB oder DR nicht dem der real existierenden MSTS-Strecke entspricht - umso schlimmer für den Originalfahrplan :tongue: . Da muss sich halt der Aufgabenbauer an die MSTS-Strecke anpassen und nicht umgekehrt. Das geht immer. Ist halt nur manchmal ein wenig Mehraufwand, weil man die Aufgabe vielleicht ein paar Mal öfter selber probefahren muss. :)

Damit will ich aber dem Aufgabenbau nach Originalfahrplan nicht die Berechtigung absprechen. Mit ein wenig Flexibilität ist das sicher eine gute Idee. :thumbsup:
Gruß aus Regensburg,
Reinhard


Tobi

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 17:08

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Da ich nach Möglichkeit auch Aufgaben nach original Fahrplan baue. Mir ist bei den Fahrplänen aufgefallen, an einigen Abschnitten ist der Fahrplan so eng (auch im Original), dass man fast schon Michael Schuhmacher sein muss, um ihn zu halten, dann wieder (selbe Strecke, andere Kilometer) aber soviel Zeit gelassen wird, dass man nebenher Blumen pflücken könnte. Das ist immer noch so an einigen Stellen. Und ich habe gelesen, bei der DR wurden Personenzüge mit einer Richtgeschwindigkeit von meistens 80 km/h geplant (es gibt ein paar Ausnahmen). Und was machste nun, wenn der Zug zwar theoretisch eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h erreicht, aber der Fahrplan so gebaut ist, dass man ihn problemlos mit 80 auch einhält? 20 Minuten am Bahnhof stehen lassen? Meldungen einbauen und auswerten? Rote Signale einbauen? Ich habe alle 3 Varianten schon probiert und bin mit keiner bisher wirklich zufrieden. Bei GR 9 zum Beispiel gibt es sehr lange eingleisige Strecken. Wenn man da die höchstgeschindigkeit ausfährt, erreicht man den Bahnhof 10 Minuten zu früh. Im Kursbuch ist aber nur ein Aufenthalt von 1 Minute vorgesehen und ein Gegenzug, der abgewartet werden muß. Okay, Gegenzug. Klar, rotes Signal. Aber wie macht man dem Spieler deutlich, dass er gar nicht so rasen muss? In der Realität hilft die Streckenerfahrung. Und im MSTS? ?(

Ihr seht also, auch der Aufgabenbauer hängt in diesem Dilemma fest

Cris

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11

Sonntag, 26. Oktober 2014, 20:29

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Guten Abend,

ich baue meine DR-Aufgaben so, wie ich die DR erlebt habe. Das bedeutete vor allem: Langsamfahrstellen ohne Ende.
Wenn das dem einen oder anderen nicht gefällt, tut es mir zwar leid, es war aber so. :)
Von daher dürfte es keine Probleme mit Verfrühungen geben.

Die Diskussionen mancher User sind interessant.
Häufig wird auch Unverständnis darüber geäußert, wieso man Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten muß ... 8o

Grüße Cris

Christian Wendt

Streckenbau

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12

Sonntag, 26. Oktober 2014, 22:42

Entfernungen im MSTS und in der Wirklichkeit

Häufig wird auch Unverständnis darüber geäußert, wieso man Geschwindigkeitsbegrenzungen einhalten muß ...

Weil man vor einem PC sitzt. Würde man einen echten Zug fahren, würde man bei Nichteinhaltung der Geschwindigkeit sehr schnell den Sinn und Zweck merken.
Christian Wendt



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