Hallo zusammen,
ich springe mal etwas hin und her...
Das Haupt-Ding mit dem Fenstermodus ist folgendes: ohne -vm:w habe ich normales Bild, aber in die Breite verzerrt. Da stimmen die Proportionen nicht.
Das verzerrte Bild stammt ja bekanntlich von der Skalierung vom 4:3-Format (MSTS-Bild) auf heutige 16:9- bzw 16:10-Monitore. Diese Skalierung nimmt entweder der Monitor selbst oder der Grafiktreiber vor. In den Grafiktreibern kann man das Skalierungsverhalten in aller Regel einstellen. Wenn die Skalierung allerdings vom Monitor vorgenommen wird und dieser dazu keine Einstellungen besitzt, ist man machtlos. Mir sind vereinzelt solche Exemplare im unteren Billigsegment untergekommen.
Bei Notebooks sollte es solche Einstellungen auch geben. Oftmals werden aber auch spezielle Grafiktreiber geliefert, die sich von den Referenztreibern der Grafikchip-Hersteller deutlich unterscheiden - meist durch deutlich abgespeckte Einstellmöglichkeiten. Einen Blick würde ich trotzdem mal riskieren.
Ich habe damit experimentiert, dem MSTS eine 16:9-Darstellung anzugewöhnen. Dazu habe ich die
train.exe entsprechend auseinandergenommen und modifiziert. Das funktioniert im Prinzip auch für alles, was der MSTS in 3D berechnet - also die Landschaftsdarstellung. Erwartungsgemäß werden Führerstände allerdings in die Breite gezogen. Hier könnte man mit entsprechend angepassten Führerständen arbeiten, aber dazu müssten alle Führerstände neu gebaut und gerendert werden.
Ein paar Gedanken zu den Performance-Unterschieden zwischen Fenster- und Vollbildmodus.
Technisch gesehen ist die Darstellung einer DirectX-Anwendung im Fenster-Modus deutlich aufwändiger, als im Vollbildmodus. Insbesondere entfällt beim Vollbildmodus beim Aufbau des Gesamtbildes, welches am Ende auf dem Monitor zu sehen ist, das aufwändige Kopieren und Clippen der Bildteile, die nicht zur Anwendung gehören. Gerade das hebelt einen der grundlegenden Vorzüge von DirectX aus.
Allerdings sind selbst heutige Mittelklasse-Grafikkarten so schnell geworden, dass dieses Kopieren und Clippen kaum noch signifikant auf die Performanz drückt - sofern sich die Grafikkarte nicht schon anderweitig (z.B. durch Berechnungen) in einer Hochlastsituation befindet.
Viele Grafikkarten machen aber in anderer Hinsicht einen Unterschied zwischen "Vollbild" und "Fenstermodus": die Bild
nachbearbeitung ist unterschiedlich.
Viele Grafikkarten oder deren Treiber verweigern beispielsweise Antialiasing & Co im Fenstermodus. Beispielsweise habe ich bisher keine AMD-Karte besessen, die im Fenstermodus diese Bildverbesserungen beim MSTS dargestellt hätte. Meine jetzige Grafikkarte (NVidia GeForce GTX 970) ist die erste Karte in meinem Besitz, die bei der Bildqualität keinen Unterschied zwischen Vollbild und Fenstermodus macht. Wie das mit "kleineren" GeForce-Karten aussieht, weiß ich nicht.
Ich weiß jetzt nicht, welche Grafikkarte Thalys im Rechner stecken hat, aber vielleicht liegt genau dort der Hund im Vollbildmodus vergraben: Manche Einstellungen bei Antialiasing oder der Texturfilterung könnten sehr auf die Leistung der Grafikkarte drücken, so dass hier ausnahmsweise mal nicht der MSTS der Flaschenhals ist. Ich hatte z.B. mit einer AMD-Karte extreme Leistungseinbrüche bis runter auf 5 FPS, sobald es regnete. Am Ende stellte sich eine Texturfiltereinstellung als Übeltäter heraus. Vielleicht wird diese Einstellung im Fenstermodus ignoriert.
Am Ende ist es ein ziemliches mühsames Probieren, bis man die optimalen Einstellungen für den MSTS gefunden hat, so dass Oberleitungen, Gleisfelder und Bahnsteige fein und flimmerfrei dargestellt werden.
Dadurch, dass der MSTS seine Grafik etwas anders aufbaut, als heutige Spiele, muss man auch mit den Einstellungen im Grafikkartentreiber manchmal etwas unkonventionelle Wege gehen.