Hallo,
zunächst einige Gedanken zu Fraps:
Ich bin mir nicht sicher, dass das Problem an Windows 10 liegt. Ich habe es nämlich auch unter Windows 7. Für Screenshots nutze ich das Programm
Greenshot.
Sollte eine NVIDIA-Grafikkarte mit einem Grafikchip der GTX-Reihen 600, 700 oder 900 verbaut sein, bedarf es eigentlich auch keines Video-Aufzeichnungstools mehr. Mit der ShadowPlay-Funktion des GeForce Experience Paketes können entweder die letzten maximal 20 Minuten (abhängig von der Konfiguration) nachträglich oder manuell beliebig lange Videos live vom Bildschirm aufgezeichnet werden.
Mit PhysX hat der MSTS oder die beschriebenen Probleme nichts zu tun. Das sind Berechnungsroutinen für physikalische Vorgänge (z.B. Partikelflugbahnen), die auf die gewaltige Rechenleistung eines Grafikprozessors losgelassen werden. PhysX wäre aber eigentlich nicht auf NVIDIA-Grafikprozessoren beschränkt, wenn NVIDIA es nicht eingekauft hätte und das Paket an genau seine Grafikprozessoren gebunden hätte.
Ich versuche es noch einmal mit den schwarzen Rändern...
Der MSTS stammt aus einer Zeit, in der die Bildschirme von Computern (und auch das Fernsehen) noch das 4:3-Format (Seitenverhältnis Breite zu Höhe: 4 zu 3) hatten. Der MSTS bietet daher nur die 4:3-Auflösungen 640x480 (VGA), 800x600 (SVGA), 1024x768 (XGA) sowie 1600x1200 (UXGA). Zusätzlich ist noch die Auflösung 1280x1024 (SXGA) mit dabei, die zwar ein 5:4-Format hat, aber auf einem 4:3-Bildschirm nur unmerklich vertikal gestaucht wird. Viele zu dieser Zeit installierte Grafikkarten kannten auch nur diese typischen Standardauflösungen und konnten gar keine anderen darstellen.
Mit der Umstellung der TV-Welt auf das 16:9-Breitbild-Format und der zunehmenden Verbreitung von flachen Fernsehern kam es auch in der Welt der Computer zu einem Formatwandel. Da die Displays von Fernsehern und Computermonitoren meist auf den selben Produktionsstraßen geschnitten werden, wurden Computermonitore im 16:9-Format mit der Zeit deutlich günstiger, als ihre 4:3-Brüder.
Obwohl das 16:9-Format für den Büroeinsatz denkbar ungünstig ist, hat es das 4:3-Format bei den Bildschirmen fast vollständig verdrängt.
Wird der MSTS
korrekt auf einem 16:9- oder auch 16:10-Bildschirm ausgegeben, bleiben am Rand links und rechts ungenutzte Bildschirmteile, die schwarz bleiben. Es ist also kein Fehler, sondern dem alten Bildformat geschuldet. Heutige Bildschirm sind schlicht zu breit.
Würde beispielsweise die SXGA-Auflösung des MSTS (1280x1024) auf einem Full-HD-Bildschirm (1920x1080) dargestellt, würde sie unter Beibehaltung des Seitenverhältnisses auf 1350x1080 Pixel hochskaliert werden. Es blieben also (1920 - 1350) / 2 = 285 ungenutzte Pixel links und rechts übrig, die schwarz dargestellt werden.
Dass das Skalieren auf Flachbildschirmen ein etwas matschiges Bild zur Folge hat, sei mal dahingestellt. Besser wäre sogar die sog. 1:1-Darstellung, wobei dann allerdings auch noch oben und unten ein 28 Pixel hoher, schwarzer Rand stehen bleiben würde. Dann wäre das Bild aber scharf.
Würde man nun die schwarzen Ränder durch Skalierung beseitigen, bedeutet das, dass das Bild um ein Drittel in die Breite gezogen werden muss. Die Folge: Kreise werden zu liegenden Ellipsen, Quadrate zu liegenden Rechtecken.
Soweit zum MSTS, wie er verkauft wurde und wird.
Dem MSTS wäre es prinzipiell egal, mit welcher Auflösung er betrieben wird. Man kann ihm die gewünschten 16:9-Auflösungen durch einen relativ einfachen Eingriff in die
train.exe einimpfen. Eine Anleitung dazu werde ich allerdings nicht veröffentlichen, da ich unsere Support-Kapazitäten damit nicht belasten möchte. Die notwendige Fachkenntnis muss selbst erworben oder mitgebracht werden
Nach dem Eingriff stellt der MSTS auch ohne irgendwelche Skalierung ein verzerrungsfreies, knackscharfes 16:9-Full-HD-Bild der Außenlandschaft dar.
Hier ist als Beispiel ein unbearbeiteter und unbeschnittener Screenshot aus dem MSTS in der Auflösung 1920x1080:
Man beachte: Uhr und Lampen sind tatsächlich rund und nicht elliptisch!
Der Haken daran: Sämtliche Führerstände sind im 4:3-Format gebaut. Da sie immer auf die volle Auflösung vom MSTS skaliert werden, wären die Führerstände nun in die Breite gezogen. Man könnte dies umgehen, allerdings müssten dafür sämtliche Führerstände komplett neu erstellt oder beschnitten werden, um ins notwendige 16:9-Format zu kommen. Zudem würde man wahrscheinlich etwas Bildqualität verlieren, da der 16:9-Führerstand im gestauchten 4:3-Format gespeichert werden müsste. Ob dann auch die Anzeigeinstrumente alle noch hübsch aussehen, kann ich nicht sagen. Was ich sagen kann: Der Aufwand wäre zu groß.
Ganz nebenbei: Die maximale Auflösung, die man aus dem MSTS herausquetschen kann, ist wieder eine 4:3-Auflösung. Bei 2048x1536 Pixel ist das Ende der Fahnenstange erreicht, denn bei mehr als 2048 Pixeln Bildbreite schaltet der MSTS gnadenlos auf 640x480 um. Allerdings hat der MSTS bei solchen Pixelmengen arg zu rechnen. Da macht das Fahren auch auf sehr schnellen PCs keine Freude mehr.
Und hier das "Beweisfoto". Unbearbeiteter und unbeschnittener Screenshot aus dem MSTS in der Auflösung 2048x1536: