Landschaftlich hat die Eifelstrecke wirklich viel zu bieten, aber betrieblich ? Es gab in den 70ern zwar einen D-Zug, der die Strecke befuhr und auch ein paar sonstige Reisezüge, aber wie sieht es denn mit dem Güterverkehr aus ?
Da ich in der Gegend aufgewachsen bin, bin ich natürlich nicht unbefangen und auf jeden Fall für eine Realisierung der Eifelstrecke.
Wie sah es betrieblich auf der Eifelstrecke früher aus? Also zu bestimmten Zeitspannen hoch interessant. Also mal ein paar Details dazu:
1. Es gibt einige Rampenabschnitte, mit Steigungen von mindestens 1:80, auf kurzen Stücken wohl sogar etwas mehr. Die steigungsreichen Stücke liegen dabei im Abschnitt Mechernich - Jünkerath. Dort gab es auch immer wieder Schiebebetrieb mit allen möglichen Loks.
2. Betrieblich interessant ist auch der starke Militärzugverkehr früher. Es handelte sich um Militärzüge, die zum Truppenübungsplatz Vogelsang ( Stadt Schleiden ) an der Nebenbahn Kall-Hellenthal fuhren. Die Züge waren meist doppelt bespannt, bei Dampfloks BR 050 meist, an Dieselloks 215, 212, 290. Man sah sowohl Vorspann wie auch eine Lok vorne und hinten. Auch Traktionen von Dampf und Diesel gemischt waren dort ab Ende der 60er Jahre zu finden.
3. Es gab in allen grösseren Bahnhöfen bis in die 70er Jahre den üblichen Ortsgüterverkehr, Holz, Kohle, Betonplatten, Stückgüter und vieles mehr.
4. Was den Durchgangsgüterverkehr betrifft, so gibt es 2 Perioden in der Geschichte der Eifelstrecke, wo diese sehr starken Durchgangsgüterzugverkehr aufwies.
Das ist zum einen die Zeit des 2. Weltkriegs, war aber lange vor meiner Zeit.
Das andere ist die Zeit, in der die Moselstrecke elektrifiziert wurde. Zu diesem Zeit wurde ein erheblicher Teil des Güterverkehrs aus Richtung Saarland/Frankreich/Luxemburg über die Eifelstrecke umgeleitet. Zu dieser Zeit wurde die Strecke auch abends spät, zT nachts von Güterzügen befahren. Das war die letzte Zeit, wo täglich schwere Dampf-Güterzugloks dort zu sehen waren.
5. Betrieblich interessant wären im Zusammenhang mit Punkt 2 dann auch die beiden Nebenbahnen von Kall - Hellenthal und Jünkerath - Losheim (- Belgien). Das waren die Strecken, über die viele Militärzüge gefahren wurden, da der Truppenübungsplatz Vogelsang den belgischen Streitfräften gehörte und sehr viel von belgischen Einheiten (aber nicht nur) genutzt wurde. Belgisches Militär wurde also meistens von Losheim über Jünkerath, Kall nach Schleiden gefahren, und natürlich zurück.
Deutsche und englische Militärzüge waren auch häufig, die kamen gewöhnlich aus dem Kölner Raum (was den Bereich Eifelstrecke betrifft).
6. Die Eifelstrecke gehört zu den Hauptbahnen in Deutschland, die nicht durchgehend zweigleisig sind, sondern auch eine Menge eingleisige Abschnitte aufweisen. Soviel ich weiss, war die Eifelstrecke bis Ende 2. Weltkrieg zweigleisig, aber danach wurden einige Abschnitte nur noch eingleisig wieder aufgebaut.
Also zu der entsprechenden Epoche (2. Hälfte 60er, Anfang 70er Jahre betrieblich durchaus interessant. Aber wie gesagt, ich bin befangen
Mike
Vielleicht kommt da ja was mit GR15
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Dienstag, 8. April 2025, 13:01
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