Und hier der 2. Teil:
Vom gemeinsamen Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein / Železná Ruda-Alžbětín bis Janovice nad Úhlavou wird die Strecke als Nebenbahn mit einfachem Zugleitbetrieb betrieben, mit Signalen, die ähnlich analog auf der Strecke Zwiesel-Grafenau von GR 7 zu finden sind: Formsignale oder Lichtsignale bei wichtigen Kreuzungsbahnhöfen, Trapeztafeln oder gar keinen Signalen, da die Haltetafeln (in Form eines weißen Rechtecks mit schwarzem Rand) auf diesem Nachbau keine Signalfunktion haben, wenn sie denn überhaupt aufgestellt sind. Dafür gibt es "unsichtbare" Signale, die durchaus Blocksignalfunktion haben können. An manchen Stellen ist die Signalisierung etwas gewöhnungsbedürftig. Die Streckenhöchstgeschwindigkeit bis Nýrsko ist maximal 70 km/h, von da bis Janovice 80 km/h.
Von Železná Ruda-Alžbětín Nýrsko handelt es sich um eine durchaus anspruchsvolle und kurvenreiche Gebirgsbahn mit drei Tunnels, von denen der längste zwischen Špičák und Hojsova Stráž als Scheiteltunnel den Kamm des Böhmerwalds auf einer Höhe von über 800 Metern durchquert. Bis 2007 war der Špičácký tunel (dt. Spitzbergtunnel) mit 1.747 Metern der längste Eisenbahntunnel Tschechiens vgl.
https://de.wikipedia.org/wiki/%C5%A0pi%C…1ck%C3%BD_tunel.
Ab Janovice wird die Strecke zur Hauptbahn mit einer Höchstgeschwindigkeit bis zu 90 km/h und entsprechender Signalisierung.
Einige Hinweise zu den Signalen der ČD. Wie anderswo auch gibt es Form- und Lichtsignale. Die Form-Haupt- und Vorsignale ähneln denen der ÖBB/BBÖ. Die Lichtsignale sollten aus dem Hl-System der DR bekannt sein.
Eine Besonderheit auf dem Nebenbahnabschnitt: Wenn ein Vorsignal auf Vr0 steht, so bedeutet das nicht, dass das folgende Einfahrsignal auf Hp0 steht, sondern auch auf Hp1 oder auch Hp2 stehen kann, allerdings immer mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 km/h. Das bedeutet, dass die Ausfahrt gesperrt ist, in der Regel durch ein unsichtbares rotes Signal. Ausfahrtvorsignale gibt es nicht.
Einige Besonderheiten der sog. Nebensignale:
Pfeiftafeln gibt es nicht. Wo gepfiffen werden muss (vor ungesicherten Bahnübergängen, vor Tunnelportalen), steht eine rot-weiß gestreifte Stange. Näheres und auch einige Abbildungen sind in der "Liesmich" zu Teil 4 zu finden.
Dazu auch auf einer
tschechischen Wikipedia-Seite zu den Signalen der CD. Hier ein herzliches Dankeschön an Cris für den Hinweis und den Link zu dieser Seite.
Einige Hinweise zum virtuellen Nachbau der Strecke.
Die wichtigste Frage natürlich: Woher bekommt man die? Auf der
tschechischen Webseite mojevlacky.cz
Dort muss man sich aber kostenlos registrieren. Ist nicht schwierig: Mit dem Feld "Uživatelké jméno" ist der Benutzername gemeint. Kann man selber wählen. "Heslo" heißt "Passwort". Das Kästchen "Pamatuj si mě" kann man anklicken. Dann werden die Anmeldedaten auf der Seite gespeichert (nicht im Browser). Das hellbraune Feld darunter "Přihlásit" heißt "Anmelden" - und schon ist man drin.
Links findet man dann eine Reihe von Einträgen, darunter auch "Trat' 180/183". Anklicken. Man wird auf eine Unterseite geleitet. Da findet man ganz unten vor dem Bild zwei Einträge: "Zde si stáhněte trat'" (Hier lädt man die Strecke herunter) "a global zde" (und den Globalordner hier). Soweit ist das ganz einfach, jedenfalls für Leute, die schon etwas Erfahrung haben, aber die können wir bei denen, die noch im MSTS (und OR) unterwegs sind, fast immer voraussetzen. Noch ein Hinweis, auch für die Erfahrenen: Die Strecke bringt ihren eigenen Global-Ordner mit. Falls Sie die Strecke in Ihre bestehende Installation einfügen wollen, so geht das natürlich. ABER: Vorher auf alle Fälle den vorhandenen Global-Ordner sichern und noch besser umbenennen. Denn sonst könnte es sein, dass Sie Ihre bestehende MSTS-Installation zerschießen, u. a. deshalb, weil die Trat 183 auch ihre eigene tsection.dat mit bringt.
Komplizierter wird es aber mit einigen Sounddateien, die für die Schienen- und Weichensounds benötigt werden und im Sound-Ordner des MSTS vorhanden sein müssen, aber natürlich nicht da sind. Diese Sounds muss man sich in zwei Schritten besorgen und dann noch etwas bearbeiten.
Schritt 1: Man lade sich die Strecke Trat' CR_90 herunter, erhältlich auf einer
bulgarischen TS-Website .
Schritt 2: Im Sound-Ordner der Strecke finden sich die Dateien "czechtrack00_ex.sms bis czechtrack29_in.sms" + die dazu gehörigen .wav-Dateien. Diese kopiert man in den Sound-Ordner des MSTS.
Dort kopiert man "czechtrack00_ex.sms" ... "czechtrack29_in.sms" nochmals mit neuem Namen zu "czechtrack00klepani_ex.sms" ... "czechtrack29klepani_in.sms". Dann sollte es keine Fehlermeldungen mehr geben. Die .wav-Dateien behalten ihren Namen. Zusatz: Wenn man keine Platzprobleme hat, dann ist es am Sinnvollsten, den ganzen Sound-Ordner der Strecke CR_90 in den Sound-Ordner des MSTS zu kopieren und nur die o. g. 30 + 30 .sms-Dateien umzukopieren (die Originale müssen aus irgendeinem Grund erhalten bleiben). So umgeht man u. a. Fehlermeldungen wg. fehlender .sms-Dateien bei Fahrzeugen.
Optisch ist diese Strecke hervorragend gelungen, sieht man mal vom Fehlen der Kilometer- bzw. Hektometertafeln bzw. -steine ab.
Diese hohe optische Qualtität hat ihren Preis, v. a. im MSTS: Da braucht man schon einen ziemlich starken Rechner, wenn man mit allen Optionen auf "voll" fahren will. Das kann nicht jeder. Aber die Optionen lassen sich ja etwas zurückschrauben.
Ich habe die Aufgabe auf einem älteren Rechner mit Windows 10 Home 64 Bit mit 3.3 GHz und Nvidia-Grafikkarte (GeForce GTX 980) gebaut und auch getestet, auch auf einem anderen Rechner mit Windows 10 Pro 64 mit 3.5 GHz und Nvidia GeForce GTX 670. Auf beiden Rechnern musste ich die Optionen etwas zurücknehmen, ohne dass ich da optisch was gemerkt hätte.
Allerdings bleiben auch da gelegentliche Ladefehler nicht aus, sodass man auf der sicheren Seite ist, wenn man regelmäßig speichert. Ist nicht ganz so komfortabel, aber die Strecke entschädigt einen dafür.
Zum Rollmaterial vgl. die beigelegte PDF-Datei, mit Hinweisen auf Downloadseiten; s. a. die Listen zu den Teilen 1 mit 3. Falls das nicht reichen sollte, bitte ich um eine Nachricht, wenn jemand ein Fahrzeug nicht finden sollte. Bitte wie gewohnt per PN über das GR-Forum.
Einige Fahrzeuge (.eng-Dateien) mussten angepasst werden (gilt schon für die Teile 1 mit 3), weil der Zug nach einem Umstieg nicht mehr wegfährt oder weil möglicherweise die Bremsparameter so unterschiedlich sind, dass sich der Zug nicht mehr vernünftig fahren lässt. Da habe ich etwas über den Tellerrand geschaut und bei Augurex und im CSR-Kochbuch nachgesehen. Die numerischen Werte sind allerdings an die zusammen im selben Zugverband verwendeten Waldbahntriebwagen von GR/Halycon angepasst.
Im Fall der Spielerzüge habe ich die Verlinkung des Cabview auf Common.cab rückgängig gemacht, weil sich herausgestellt hat, dass v. a. bei dem tschechischen Steuerwagen der Führerstand beim plötzlichen Wechsel von den Tag- zu den Nachttexturen verschwindet. Das ist bei der Verlinkung auf Common.cab öfter der Fall als bei dem Verweis auf das Cabview im Lokordner. Grund: der MSTS berechnet jedes Mal den ganzen Pfad, und je länger der ist, desto mehr muss er rechnen. Unsere Profis können natürlich gerne weiterhin auf Common.cab verlinken - mit oder ohne Konsequenzen, je nachdem.
Um überhaupt problemlos kuppeln zu können, musste auch die eine oder andere .sd-Datei angepasst werden, nach Anleitung von CSR-Kochbuch. War sehr nützlich.
Der Steuerwagen ist im Original als "Type ( Electric )" definiert. Diesen Eintrag habe ich in "Type ( Diesel )" umgeändert und in eine neue .eng "CD_80-30_019_D.eng" umbenannt.
Auch musste in sämtlichen Fahrzeugen des Spielerzugs der Parameter "CouplingHasRigidConnection" auf "CouplingHasRigidConnection ( 1 )" gesetzt werden, um einen möglichen Kupplungsbruch beim Spielerzug zu verhindern. Unsere exzellenten tschechischen Fahrzeugbauer haben eine Vorliebe, den Parameter "CouplingHasRigidConnection" auf "CouplingHasRigidConnection ( 0 )" zu setzen - mit der eben geschilderten Konsequenz. Cris hat darauf schon vor einiger Zeit hingewiesen, wo weiß ich nicht mehr.
Die geänderten .sd-, .eng- und .wag-Dateien werden mitgeliefert. Es versteht sich von selbst, dass die Original-Fahrzeuge installiert sein müssen, sonst klappt das Ganze nicht.
Die entsprechenden Cabview-Ordner können auch per PN angefragt werden, da sie als Teil der Download-Zips zu groß sind.
Hier noch die Danksagungen
an Wasti801, der mich auf die Trat' 183 aufmerksam gemacht hat;
an Cris für einige sehr hilfreiche Hinweise auf das tschechische Rollmaterial und das tschechische Signalsystem;
an Darkstar, von dessen Erfahrungen und Tipps ich immer noch zehre;
wie immer der Dank an meinen Betatester CapFan. Diesmal ist er mehr als nötig: bei den Teilen 2 mit 4 gab es einige unerwartete Probleme und wir kamen etwas ins Schwitzen, bis alles klappte. Außerdem kamen natürlich seine üblichen berechtigten Kritikpunkte, die ich wie immer gerne akzeptierte.
Nach dieser sehr langen Vorrede nun zum Kerngeschäft. Die Aufgaben samt Liesmich etc. gibt es wie immer im Downloadbereich. Link kommt, sobald die Dateien hochgeladen sind.
Allen herzlichen Dank fürs lange Durchlesen dieses Postings. Wenn Euch irgendwas am umfangreichen Rollmaterial fehlt, bitte wie immer eine PN. Dann findet sich ein Weg.
Viel Spaß beim Fahren in Bayern und Böhmen - nicht im "Ostblock", gelle RLF