Das liegt daran, die Erde ein Kugel ist. Die Antwort könnte ich jetzt so stehen lassen, hilft Dir aber nicht weiter. Deshalb eine kurze Erklärung. Im MSTS ist die Oberfläche, auf der die Gleise liegen, keine Kugel. Wenn du im MSTS den Streckengeometrie-Extraktor öffnest, sieht du die Welt, aber nicht als Kugel, sondern als Fläche. Diese Darstellung ist die sogenannte
Mercator-Projektion.
Für eine Landkarte oder einen Kartenatlas sehr praktisch. Für den MSTS aber eher weniger. Denn hier passiert genau das, was du auch mit deinen Tests festgestellt hast. Die Entfernungen stimmen nicht überein.
Setze ich beim Streckenbau in GoogleEarth zwei Marker, die genau 100m voneinander entfernt sind, übertrage diese in den MSTS und lege eine 100m Gleisstück an den einen Marker an, wird der zweite Marker nicht am Ende des 100m Gleisstückes stehen. Je nach Grad (Himmelrichtung) steht der zweite Marker vor oder hinter dem Ende des Gleisstückes.
Durch die Mercator-Projektion ist das MSTS-Gelände verzerrt dargestellt. So können Strecken, die MSTS nach GoogleEarth-Markern gebaut sind, entweder zu kurz oder zu lang sein, je nach Verlauf der Strecke.
Ich hatte mal einen Bahnhof gebaut in dem ein Bahnsteiggleis lag, wo ein ICE1 halten soll. Ich hatte die Weichen vor und hinter dem Gleis exakt nach Marker verlegt und trotzdem passte der ICE 1 nicht an den Bahnsteig, dieser war zu kurz. Als ich in GoogleEarth nachgemessen hatte, stimmte aber die Länge im Original. Erst dachte ich, die ICE 1-Wagen waren zu lang. Nein, auch hier war die verzerrte Darstellung des MSTS-Grundgeländes Schuld.
Ich habe mal mit Karsten herausgefunden, dass bei einer Strecke in Mittel-Afrika die Abstände am besten passen müssten, da die Strecke dann ziemlich in der Mitte der Projektion liegt.