Es ist so, das ich bei den Dampfloks die Orginalwerte zu Grunde lege. Man kann die Maschinen damit sehr gut fahren, trotz mancher bedenken . Aber über die wirklichen Verbrauchswerte von Kohle und Wasser hatte ich mir bisher keine Gedanken gemacht, es wurde eben nachgefüllt.
Doch nun wollte ich es einmal genauer wissen.
Die 011 062-7 mit 2/3 der Betriebsstoffe versehen, ein Zug mit 308t angehangen.
Die Strecke von Emden nach Rheine gefahren, mit Halt in Leer, Meppen und Lingen. Fahrzeit für die 141km waren 82min.
Also langsam bin ich mit sämtlichen Grashalmen und Bäume am Streckenrand per Du, sooft wie ich dort Probefahrten unternommen habe.
Der Verbrauch war folgender:1,1t Kohle und 8.659m³ Wasser. Daraus ergibt sich ja eine Rostbelastung von 203kg/h/m² und 6,336m³/h Wasserverbrauch.
Der Heizer müsste demnach im Durchschnitt 13,45kg Kohle pro Minute geschaufelt haben.
Das ganze wird noch mit einem Zug von 528t unternommen, damit die Maschine mehr leisten muß und der Heizer mal etwas mehr zu tun bekommt.
Mit dem Kohleverbrauch könnte es also schon einmal stimmen. Nur der Wasserverbrauch schien mir zuwenig.
Doch nach dem Überdenken folgender Sachlage, nach dem erreichen der Streckengeschwindigkeit lag die Steuerung bei 31% und der Regler bei 30%, der Verbrauch war dann also ziemlich gering , schien mir der Wasserverbrauch dann doch zustimmen.
Eine Möglichkeit wäre noch, ich verwende ja bei „CylinderVolume“ das 6fache des Zylindervolumen. Die schädlichen Räume der beiden Zylinderseiten von je ca.10% zu dem Volumen dazu zurechnen. Aber das dürfte auch nicht die Welt ausmachen. Obwohl ich mir nicht 100% sicher bin, ob ich die schädlichen Räume von dem Zylindervolumen dazu addieren, oder abzuziehen habe.
Edit Anfang:
War eigentlich mit dem schreiben schon fertig, da kam beim durchlesen noch etwas in den Sinn.
Folgende Werte aus „Wiki“:
Um 1l Wasser zu verdampfen benötigt man 2235kJ.
1kg Steinkohle hat einen durchschnittlichen Heizwert von 29,85MJ.
Also kann man mit 1kg Steinkohle 13,36l Wasser verdampfen, oder mit 1,1t Kohle 14691lWasser (14,691m³).
Doch das bei normalen Druck, bei 16bar Kesseldruck müsste das Wasser bei ca. 203°C ? verdampfen. Heißt das nun, man braucht die doppelte Menge Energie, Habe darüber bis jetzt nichts gefunden. Wenn es aber so wäre, würden die 1,1t Kohle 7,35m³ Wasser verdampfen. Und der Wasserverbrauch lag ja bei 8,659m³, also könnte es in etwa stimmen.
Andere Faktoren mal nicht berücksichtigt und außerdem hat KUJU ja bei 1000°C die Reißleine gezogen.
:Edit Ende
Soweit dazu, es hilft aber alles nichts.
Kennt jemand den ungefähren Verbrauch der damaligen Maschinen auf der Strecke?
Doch bei den Überlegungen was den Verbrauch noch beeinflussen kann, bin ich über etwas anderem gestolpert.
Wo in der Eng steht überhaupt, wie viel Wasser erhitzt werden muss. Für den Wert „MaxWaterMass“ ist ja die Größe des Dampfraumes (DK) verantwortlich. Der Wasserraum(WK) des Kessels bzw. das Kesselvolumen insgesamt wird nirgends berücksichtig. Also bin ich davon ausgegangen, das nur diese Wassermenge des Dampfraumes genommen wird, zur Berechnung der Wassererhitzung. Denn nirgends steht noch ein anderer Wassereintrag. Aber irgendwie muss ja dem Programm mitgeteilt werden, wie viel Wasser zu erhitzen ist. Es ist ja immer wieder zu lesen, das der Wert „Boilervolume“ außer Funktion ist.
Aber Versuch macht Klug oder nicht ,egal.
Habe folgendes versucht, den Wert „Boilervolume“ mit den Wasserraum+Dampfraum genommen. Bei der 011 WK=10,5m³+DK4,8m³ =15,3m³ Kesselvolumen. Also den Wert in ft³ umgerechnet und in „BoilerVolume ( "547*(ft^3)" )“ geschrieben, doch wie zu erwarten keine Reaktion.
Noch ein Versuch, da schon bei „MaxWaterMass“ der Wert vom Dampfraum als lb steht, das Kesselvolumen in lb umgerechnet, also hier 15,3x2200= „Boilervolume ( 33660lb )“.
Und dieser Eintrag erweckt den Wert „BoilerVolume“ aus seinen Dornröschenschlaf.
Bevor ich den Eintrag in der Eng stehen hatte, öffneten die Sicherheitsventile nach 42sek., danach aber erst bei ca.240sek. Die anderen Werte wurden so beibehalten und die Versuche wurden erst im Stand durchgeführt. Bei den Fahrten verhielt es sich dann genauso. Daran ist eigentlich zu erkennen, dass der Eintrag doch irgendwo in den Berechnungen einfließt, da ja jetzt eine Wassermenge angegeben wird, die zum erhitzen größer ist.
Damit gehört auch das schnelle abblasen der Sicherheitsventile der Vergangenheit an. Bloß meine Überlegung hinsichtlich einer Erhöhung des Wasserverbrauches hatte sich nicht bestätigt. Die Maschine verbraucht weiterhin gleich viel bzw. gleich wenig Wasser, im nach hin nein auch verständlich.
Aber dafür geschehen die Druckschwankungen des Kessels jetzt langsamer. Ohne den Wert „BoilerResponsiveness“ zu benutzen, da ja hier eigenes Ermessen gefragt ist. Hatte und habe hier immer 1 stehen.
Glaube also, das KUJU mit den Wert „Boilervolume“ doch irgendwo gerechnet hat.
Lange Rede kurzer Sinn, ich weiß immer noch nicht, ob der Wasserverbrauch „richtig“ berechnet wird.
Gruß detman
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »detman« (2. März 2009, 15:34)