Mit jeder neuen Windows-Version stellt sich die Frage: "Läuft der MSTS noch?"
Aus Anlass der Einführung von Windows 10, die seit dem 29.07. angelaufen ist, möchte ich diese Frage hier einmal "offiziell" aufgreifen und dazu die Antworten gegeben, die ich in den letzten Tagen durch Tests (und
nicht durch Hörensagen) ermittelt habe.
Der MSTS läuft prinzipiell auf allen heute eingesetzten Windows-Versionen:
- Windows XP
- Windows Vista
- Windows 7
- Windows 8.1
- Windows 10
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die 32-Bit- oder 64-Bit-Varianten der Systeme handelt.
Grundsätzlich kann ich aber nur ausdrücklich zum Einsatz eines 64-Bit-Systems raten, um auf Seiten des Arbeitsspeichers ausreichend Reserven bereitstellen zu können, die in einem 32-Bit-System nicht vorhanden sind.
Entgegen aller Behauptungen in den Foren spielt auch die DirectX-Version keine Rolle. Der MSTS läuft auch unter DirectX12, welches mit Windows 10 ausgeliefert wird, ohne weitere Maßnahmen.
Seit Windows Vista kann es beim MSTS in Verbindung mit weiteren Programmen (Train Store, Shape Viewer, etc.) zu Konflikten mit den Sicherheitsmechanismen von Windows kommen, wenn der MSTS innerhalb des standardmäßigen Programme-Ordners installiert wurde.
Diese Aussagen beziehen sich nicht auf Betriebssysteme, die zu Testzwecken in virtuellen Maschinen laufen. Dort bereitet der MSTS immer wieder Kopfzerbrechen. Ebenfalls ausgeklammert sind Windows-Systeme, die mittels Parallels unter Apples OS X zum Laufen gebracht werden. Ich selbst habe zwar einen lauffähigen MSTS mit einem Windows 7 unter OS X aufsetzen können, aber "sorgenfrei" ist etwas anderes.
Eine besondere Bedeutung kommt der Grafikkarte bzw. dem Hersteller des Grafikprozessors (GPU) zu.
Intel HD-Grafik:
Generell ist der Betrieb des MSTS über diese CPU-interne Grafiklösung nicht empfehlenswert, da die Leistung dieser Grafiklösung nicht für ein flüssiges Fahren geeignet ist. Seit der Einführung von Windows 8 kommt es auf vielen Systemen zudem zu Grafikfehlern in Form von Buchstaben und Zahlen, die das komplette Bild überlagern. Ursache hierfür scheint der Grafiktreiber zu sein, da das Problem abhängig von der Treiberversion auftritt.
AMD-Grafiklösungen (ex. ATI):
Bis Ende Juli galt: Ab Windows 8 verträgt sich der MSTS nicht mehr mit AMD-Grafiklösungen.
Mittlerweile ist jedoch eine Lösung bekannt, die den Betrieb des MSTS sowohl in Windows 8.1 als auch in Windows 10 ermöglicht. Bei dieser Lösung wird in einer der Grafiktreiberdateien ein einzelnes Byte modifiziert und diese Datei dann dem MSTS zum Gebrauch zur Verfügung gestellt, d.h. in das Verzeichnis des MSTS gelegt. Außer der Tatsache, dass die Lösung mit den aktuellen AMD-Treibern funktioniert, wissen wir noch so gut wie nichts darüber,
warum diese minimale Änderung funktioniert. Ich komme auf das Thema sicherlich in den nächsten Tagen noch einmal zurück.
NVIDIA-Grafiklösungen:
Im Bereich der Desktop-PCs sind mir unter allen Windows-Systemen keine Probleme in Bezug auf den Betrieb des MSTS bekannt. Auf neueren Notebooks kommt allerdings eine Technologie namens "Optimus" zum Einsatz, die entscheidet, ob die Grafikausgabe über die CPU-interne Grafiklösung oder die NVIDIA-GPU erfolgt. Dieser Automatismus leitet den MSTS in der Regel auf die CPU-interne (Intel-HD) Grafiklösung. Hier ist ein manueller Eingriff in den Einstellungen des Treibers notwendig, der allerdings - trotz noch weiterer "Zwangsmaßnahmen" - nicht in allen Fällen zum Erfolg führt. Hier entscheidet auch die Treiberversion über Erfolg und Misserfolg. Leider ist man hier oftmals auf den Hersteller des Notebooks angewiesen, deren Treiber meist weit hinter den Referenztreibern von NVIDIA hinterherhinken.
Fazit:
Sofern ein echter Grafikprozessor (GPU) im System für den MSTS nutzbar ist, läuft der MSTS unter allen Windows-Varianten (bis einschließlich Windows 10). Stammt die GPU von AMD / ATI ist jedoch ein Griff in die Trickkiste notwendig.