Och, das ist doch einfach. Man muß doch lediglich den Act im Editor öffnen und im Consist die Lok umdrehen. Oder überhaupt nicht den Editor bemühen und den consist mit ConBuilder ändern. Ob ich diese Maschine vorwärts oder rückwärts fahre ist doch mit dem Bin-Patch und diesen erstklasigen Führerständen grade egal. Ist Euch klar daß dieses die erste Lok für den TS ist die tatsächlich einen "echten" Fst1 und Fst2 hat? Eine Kleinigkeit an der man es unterscheiden könnte fehlt zwar, ( der Schlüssel vom FBrV ) aber ein besseres Cab mit so vielen Details habe ich noch nicht gesehen. Man hat wirklich das Gefühl man braucht nur neben sich zu greifen um an den Indusi-Kasten zu kommen und hinter dem Sitz liegt im Wärmefach das Frühstück, durch die Bodenklappen riecht es nach warmen Öl und unter dem Hebel vom Stufengetriebe steht ein Gummieimer. Das Fach für die Knallkapseln ist noch plombiert, der Sifa-Schalter auch, unter dem Dach steckt in seinem Halter das Betriebsbuch, am Kleiderhaken hängt ein gelber Helm mit DB-Zeichen. Im Winter liegt unter der Fußstütze am FüPu ein Sack voller Sand, außerdem finden sich noch ein Päckchen Papierhandtücher mit DB-Aufdruck, ein grauer Kittel und ein Paar Lederhandschuhe auf der Lok.
Ich komme auf die Maschine, FBrV aufgeschlossen, Schrank auf, Hauptschalter ein. Der erste Blick gilt dem Kühlwasserthermometer - 35°C? Könnte gerade noch klappen. Sicherungssschrank hinter der Tür auf, erst Batterieprüfung dann KS "Anlaßsperre HiDi" und "Kaltstart FaDi" eingelegt. Dann den HiDi angeworfen um die Batterie zu unterstützen, KS "Luftpresser" ein. Zusatzbremse etwas angelegt, dann kurbelt sich die Handbremse leichter auf. Noch mal runter, den Sifa-Umstellhahn herumgetreten, dann wieder rauf, versuchen wir's mal. Den Anlaß-Abstellschalter "Gruppe1" auf "Ein" - kurz gelauscht: Laufen die Pumpen? Dann weiter auf "An" und festgehalten. Die Schmierölvorpumpe heult und als Druck da ist wird der Ton kurz dunkler bevor das Anlaßschütz kommt. Rumpelnd dreht der Anlasser den Diesel durch, bange Sekunden vergehen während unverbrannter Kraftstoff in Rauschschwaden aus dem Kamin quillt. Ist die Lok zu kalt oder geht der Motor dran? Im ungünstigeren Falle müsste ich den Kittel anziehen und den Dampfkessel anwerfen um die Maschinenanlage vorzuheizen, das kostet mich eine halbe Stunde. Aber ich habe Glück und mit kernigem Klang erwacht der FaDi zum Leben. Dann können wir auch den HiDi wieder abstellen weil die Anlaß-Lichtmaschine des FaDi nun die Stromversorgung übernommen hat. So. Die KS im Schrank wieder raus, am FüPu den KS "Leistung" eingelegt, und den Richtungswender nach vorne und hinten verlegen, schauen ob das Wendegetriebe mitkommt. Nicht alle Loks haben den Leuchtmelder "Wendegetriebe" und es kann vorkommen daß die Wendemuffe trotz vorgespanntem Federpaket in einer Zahn-vor Zahn-Stellung stehen bleibt und nicht einrastet. Das sollte aber bei der kleinsten Bewegung geschehen, kein Problem. Gut. Haben wir die Indusi-Rolle schon eingelegt? Wir fahren im Schnellgang und der Hebel am Indusi-Kasten steht in Stellung "O". Eigentlich könnten wir nun die Bremse lösen und losfahren, das ZBrV in Lösestellung, am unbestzten Führerstand muß es im Mittelstellung liegen. Das Westinghouse FBrV muß durch Druck auf den Hebel umgesteuert werden aber mir persönlich ist es lieber als das Knorr. Fahrschalterhandrad auf 2, der Leuchtmelder kommt kurz während das Getriebe füllt und die Leerlaufdrehzahl des Diesels wird knurriger. Okay, scheint Alles zu funktionieren und da der FaDi inzwischen 50°C hat können wir den auch getrost wieder abstellen bis es losgeht. Anlaß-Abstellschalter in Stellung "Ab" ( ein kurzer Moment genügt ) und dann wieder in "Ein" damit die Pumpen weiterlaufen und der Motor sich thermisch ausgleichen kann. Bleibt noch genug Zeit um in's Butterbrot zu beißen und die Zeitung zu lesen bis der Zf mit Bremsprobe und Bremszettel kommt.
So "schlampig" geht es aber nur im TS zu, ohne ordentlichen Vorbereitungsdienst und Nachschau sowie die erforderlichen Schreibarbeiten geht es natürlich im richtigen Leben nicht.