Signalwechsel in den Strecken des MSTS
Eines vorweg:
Es gibt kein allgemeingültiges Vorgehen für den Austausch von Signalen in den Strecken des MSTS. Bei so einer Aktion ist auf jeden Fall ein wenig Geduld gefragt. Mit dem nötigen Feingefühl und einer ordentlichen Portion Willen und Zielstrebigkeit ist aber vieles möglich.
Ein Backup der vorhandenen Daten/Strecke sollte eine Selbstverständlichkeit sein!
Ich möchte hier nun einige Lösungsansätze geben, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit und 100%ige Richtigkeit der Fachbegriffe zu erheben.
Es gibt zwei grundlegende Möglichkeiten, Signale zu tauschen:
1.) Man reißt die alten Signale komplett ab und setzt neue Signale in die Strecke. Dieses geht nur mit dem Streckeneditor, der mit dem MSTS mitgeliefert wird. Da durch die neuere Bauweise der Signale auch meistens die Geschwindigkeitsvorgaben der einzelnen Signale geändert sind, verbietet sich dieses Verfahren eigentlich, da dadurch meist die mitgelieferten Aufgaben und auch Freewareaufgaben nicht mehr so funktionieren, wie sie vom Ersteller gedacht waren. Zeitkritische Ereignisse in den Acts kommen dann völlig aus dem Tritt. Für unsere Zwecke also inakzeptabel.
2.) Man tauscht nur die Signalshapes und deren Texturen. Das heißt, es wird eigentlich nur das Aussehen geändert. Der Kern und die Funktionalität bleiben erhalten. Den großen Nachteil aus Punkt 1 gibt es bei dieser Methode nicht.
Das klingt alles einfach. Ist es eigentlich auch. Kleinere Hürden gibt es aber dennoch. Denn durch den Tausch der Shapes ergeben sich automatisch andere Bezugspunkte, die natürlich entsprechend angepasst werden müssen. Dazu später mehr.
Als erstes sucht man sich für den eigenen Geschmack und in den jeweiligen Zeitraum und Bahnverwaltung (DR oder DB) passende Shapes. Entweder nutzt man dazu vorhandene Strecken oder auch Signale aus der Freewareszene. Jetzt ist etwas Geduld gefragt, da man nun für jeden einzelnen Signaltyp der vorhandenen Strecke den adäquaten Typ aus den neuen Signalen finden muß. Hat man den nun gefunden, muß man den neuen genauso benennen wie den alten und den dann in den "Shapes"-Ordner der alten Strecke einfügen und der Nachfrage zum Überschreiben zustimmen.
Zusätzlich benötigt das neue Signal auch neue Texturen. Welche das sind, kann man ganz leicht herausfinden, wenn man das neue Shape im "ShapeViewer" öffnet. Unter "Shape laden" -> "Texturen" findet man dann alle benötigten Texturen, die man dann in den "Textures"-Ordner der alten Strecke einfügen muß. Wenn man das geschafft hat, hat man sozusagen schon die halbe Miete.
Anschließend geht es aber an's Eingemachte.
Jedes Signal besteht aus mehreren Einzelteilen (Subobjekte). Einige davon müssen auch entsprechend des Signalzweckes angesteuert werden. Also bei Formsignalen müssen die Flügel schwenken und Signallichter im richtigen Moment und an der richtigen Stelle aufleuchten. Bei reinen Lichtsignalen fällt die Animation einzelner Signalteile weg, logisch.
Das alles ist in der "sigcfg.dat" festgelegt, die für jede Strecke separat mitgeliefert wird. Die Funktion der Signale wird durch Scripte gesteuert. Diese werden in der "sigscr.dat" definiert. Die "sigscr.dat" wollen wir aber möglichst nicht ändern, da sonst möglicherweise Funktionsweisen von Signalen geändert oder gar deaktiviert werden. Wobei wir wieder an Punkt 1 erinnert werden.
Die "sigcfg.dat" besteht neben kleineren Nebeninformationen im Wesentlichen aus drei Teilen:
1.) Hier werden die für einzelne Signale manchmal unterschiedlichen Lichttexturen und die Farbwerte der Lichter definiert.
2.) Hier sind die verschiedenen Signaltypen und deren Anzahl festgelegt.
3.) Zum Schluß folgen dann noch die verschiedenen Signalshapes und deren Zuordnung der Subobjekte im Shape selbst und der Angabe der dafür passenden Signaltypabschnitte aus Teil 2.
Die benötigten Daten in Teil 1 kann man aus der "sigcfg.dat" der Shape-gebenden Strecke kopieren und der "sigcfg.dat" der zu ändernden Strecke ein/hinzufügen.
Im zweiten Teil werden den Shapes entsprechend Lichtpositionen und möglicherweise auch Flügelstellungen bei Formsignalen in Abhängigkeit des jeweiligen Signalbegriffes definiert.
Hier muß man teilweise sehr viel probieren. Also auch hier geht es nur mit viel Geduld.
Im dritten Teil werden für jedes verwendete Shape die Zuordnungen der Einzelteile, also die Bezugspunkte innerhalb des Shapes, festgelegt. Diese Subobjekte kann man sich auch im ShapeViewer unter "Shape laden" -> "Hierachy..." anschauen. Hat man die Zuordnung falsch definiert, funktioniert das Signal entweder falsch oder gar nicht. Hier ist meist etwas Probierarbeit angesagt. Überprüfen lassen sich die Änderungen dann im laufenden MSTS.
Tip: Nicht zu viele Änderungen auf einmal durchführen, dann läßt sich vieles besser nachvollziehen und unter Umständen problemlos rückgängig machen.
So, nun wünsche ich allen Tauschwilligen gutes Gelingen.
Fragen werden wie immer schnell und kompetent im Forum beantwortet. Hoffe ich doch.