Hallo zusammen,
ich kann Johannes nur zustimmen - wenn ich als Aufgabenbauer den Anspruch habe realistische Aufgaben zu bauen. Dazu ist aber meiner Meinung nach etwas mehr als ein Kursbuch notwendig. Z.B. kann man die Logik über den Güterverkehr auch auf Reisezüge anwenden.
Beispiel Rollbahn: in dünn besiedelten Gebieten verkehren keine langen Nahverkehrs- und auch nur selten Wendezüge (Ausnahme: Roten-burg-Twistringen, Ballungsraum Bremen). Dagegen sind die Ferneil- und Schnellzüge relativ lang (10 Wagen oder mehr), reine 1.Klasse-Züge (TEE und IC vor 197
bestehen dagegen nur aus 4-6 Wagen. In Schnell- und Eilzügen sind die 1./1.2. Klasse-Wagen vorwiegend in der Mitte (ggfls.neben dem Speisewagen) bzw. über den Zug verteilt. Die von IC bekannte "Blockzubildung" gab es nicht.
Im Reiseverkehr liefen 103, 110, 112 und 141, im Güterverkehr 140. Die 150 und 151 fuhren planmässig nur die aus Fad-Wagen bestehenden
Züge nach Kiel (57200/57201), Lübeck (57204/57207) und nach Bremen Klöcknerhütte (57240, 57243, 57245, 57254, 57255). Den 57244 be-
spannte eine Osnabrücker 140 (Leerzug zurück ins Ruhrgebiet).
Alle anderen Güterzüge wogen nur max. 2000 Tonnen und die schafft eine 140 im Flachland alleine. Doppeltraktionen nicht notwendig. Die Höchstgeschwindigkeit der normalen Güterzüge betrug 80 kmh, die der Schnellgüterzüge und TEEM 100kmh (später erhöht).
Alle Lok- und Wageneinsätze wurden in Umlaufplänen geregelt, da wurde nichts dem Zufall überlassen. Auch die Lokführer wussten schon Wochen vorher, welche Züge sie an welchem Tag zu fahren hatten.
Soweit der Exkurs in die Bundesbahnrealität der 70er und 80er Jahre am Beispiel der Rollbahn. Quellen: Zugbildungs- und Umlaufpläne jenes
Zeitraumes.
Viele Grüße
Werner